Trotz intensiver Aufklärungsarbeit ist für viele Hauseigentümer eine
regelmäßige Wartung der Heizungsanlage noch immer nicht selbstverständlich: Während ein Auto jährlich zur Inspektion muss, leisten Heizungen häufig ein Vielfaches an Betriebsstunden, bevor sie vom Fachmann gereinigt und wieder optimal energiesparend eingestellt werden. Wie gefährlich das sein kann, zeigt die neueste Erhebung des Zentralinnungsverbandes der Schornsteinfeger (ZIV).
Bei den Prüfungen und Begutachtungen entsprechend der jeweiligen Landesbauordnungen wurden innerhalb eines Jahres an neu gebauten Feuerungsanlagen mehr als 142.000 und an wesentlich geänderten Feuerungsanlagen mehr als 175.000 betriebs- und brandsicherheitstechnische Mängel festgestellt. Die Mängelanzahl an den übrigen bestehenden Feuerungsanlagen betrug laut ZIV im selben Zeitraum sogar über 1,2 Millionen.
Welche hohe Priorität eine Wartung und Mängelbeseitigung hat, wird dabei anhand der lebensbedrohenden und über 1.000 ppm betragenden Kohlenmonoxid-Konzentrationen in den Abgasen deutlich. Immissionsschutzmessungen ergaben bei mehr als 163.000 Anlagen einen derartig hohen CO-Gehalt. Zeitgleich wurde an fast 187.000 Anlagen ein CO-Gehalt im Bereich von 500 bis 1.000 ppm und an etwa 11,9 Millionen Anlagen ein CO-Gehalt unter 500 ppm festgestellt.
Von den bezüglich ihrer Abgasverlustgrenzwerte überprüften Anlagen hielten 7,2 Prozent der Öl- und 3,9 Prozent der Gasfeuerungsanlagen die Anforderungen der Ersten Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen – 1. BImSchV) nicht ein. Mehr als 10 Prozent des Brennstoffes entschwindet hier ungenutzt als Abwärme. Das kostet nicht nur viel Geld, sondern belastet durch den eigentlich vermeidbaren CO2-Ausstoß auch noch die Umwelt.
Ein nach wie vor relevantes Problem ist das hohe Alter vieler Feuerungsanlagen. Von den überprüften Ölfeuerungsanlagen waren nahezu 700.000 (12 Prozent) älter als 25 Jahre und etwa 400.000 (7,1 Prozent) älter als 29 Jahre. Die Lebensdauer der überprüften raumluftabhängigen Gasfeuerungsanlagen betrug bei 400.000 (6,1 Prozent) über 25 Jahre und bei fast 148.000 (2,2 Prozent) über 29 Jahre. Diese Feuerstätten würden unverhältnismäßig viel Energie verbrauchen. Sie entsprächen längst nicht mehr dem heutigen Stand der Technik und seien zudem oftmals überdimensioniert.
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